Ruf der Sterne
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Ruf der Sterne

Nachtelfische Gemeinschaft auf Die Aldor
 
StartseiteGalerieNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 Märchen und Erzählungen

Nach unten 
AutorNachricht
Gast
Gast




Märchen und Erzählungen Empty
BeitragThema: Märchen und Erzählungen   Märchen und Erzählungen Icon_minitimeSa Jun 24, 2017 11:36 pm

Zur Nutzung und Verbreitung!

Die Priesterin und die Prinzessin
Eine Erzählung über Kalo'thera, die Hohepriesterin, die zu den Sternen aufstieg

Kalo'thera war eine Hohepriesterin von unserer geliebten Mutter Mond - oder auch Elune, wie sie genannt wird. Die Hohepriesterin ist die Stimme der Göttin, und ihr liebstes aller Kinder, die unter ihrer schützenden Umarmung wandeln. Nun... Sie lebte viele, viele Jahrhunderte vor dem Krieg der Ahnen, der die Teilung dieser Welt einleitete aufgrund der Arroganz Königin Azsharas.
Die Geschichte beginnt, als Kalo'thera schon viele, viele hundert Jahre alt war. Sie hatte schon lange Zeit die höchste Gunst Elunes erlangt, die Stimme ihrer Göttin zu hören und an die Worte ihrem Volk zu verkünden. Wie gesagt, sie war eine Hohepriesterin. Ihr Volk liebte und verehrte sie, doch nicht nur die einfachen Kaldorei..
Auch die Hochgeborenen respektierten Kalo'theras Weisheit, ihre Güte und ihren Liebreiz und in jungen Jahren zur Zeit ihres Noviziats hatte sie, nach Gerüchten, wohl nicht wenige Anwerber aus adeligen Reihen. Doch gab es nicht nur Quel'dorei, die sie bewunderten...
Dort, wo Macht entspringt, und wenn sich diese Macht auf eine Person fokussiert, dort entsteht auch Hass, Missgunst und Neid in seiner fürchterlichsten Form. Doch war es nicht Königin Azshara, nein - Zu dieser Zeit war wohl selbst sie noch ein Kind.

Es gab eine Prinzessin in weit, weit entfernten Landen, weit entfernt von Suramar, in schneebewehtem Gebiet, und passend zu ihrem Reich, regierte die Prinzessin kalt und grausam. In weiten Teilen der nachtelfischen Ländern war ihr Name gefürchtet. Eifersüchtig war sie auf Kalo'thera, denn auch ihr blieb die Beliebtheit der Hohen Schwester nicht verborgen. Ihr Herz war schwarz, so sagte man, denn sie ließ nicht zu, dass das Licht der Göttin sie erreichte, und so scheute sie auch nicht vor Gräueltaten. Prinzessin Emariel Andune war ihr Name, und eines Tages rief sie ihre drei treusten Diener zu sich, und schickte sie mit dem Auftrag, Kalo'thera zu ermorden, nach Hajiri.

Die Hohepriesterin hatte natürlich damit gerechnet, dass eines Tages jemand ihr nicht wohlwollend gegenübersteht, und so überraschte sie es kaum, dass die drei Diener der Prinzessin, die die Priesterin auf Befehl hin ermorden sollten, in einer mondbehangenen Nacht in ihrer Kammer auftauchten. Doch Kalo'there wehrte sich nicht, sie war den Geschichten nach voller Ruhe und Wärme, als sie den Meuchelmördern entgegentrat und sprach:

"Wisset, dass ich für meine Göttin sterben will. Doch wisset auch, dass Mutter Mond euch niemals in ihrer Umarmung empfangen wird, solltet ihr eure Tat vollenden. Niemals werdet ihr zu euren Brüdern und Schwestern an den Nachthimmel ziehen, niemals werdet ihr eure verlorenen Geliebten wiedersehen. Vergesst das nicht. Und vergesset auch nicht, dass eine jede Schuld durch Buße und Reue wieder beglichen werden kann, sofern ihr euer Herz öffnet und das Licht des Mondes euer Inneres wärmen lässt."

So, oder in der Art, waren die Worte, die sie zu den Assassinen sprach.
Und tatsächlich - Die drei Elfen fielen auf die Knie, weinten um ihr Herz, dass sie verloren geglaubt haben, und weinten ob der Dankbarkeit gegenüber der Priesterin, dessen Worte ihre Herzen ebenso haben leichter werden lassen.
Kalo'thera schenkte den Dreien ein Ohr, und zwei Nächte lauschte sie der Geschichte der Elfen, ehe die Hohepriesterin sie wegschickte, weit entfernt von ihrer Heimat, nach Suramar, wo sie ein friedlicheres Leben führen konnten. Doch die Priesterin war voller Unruhe, nachdem sie die Berichte hörte.

Mitleid erfüllte ihr Herz, Mitleid dem niedergerungenem Volk gegenüber, und auch Zorn gegenüber jener, die Schuld an dem Zustand trug. Zwei Nächte haderte Kalo'thera, bis sie einen Entschluss fasste. Mit einem Hippogryphen und bewaffnet mit einer Mondsichel flog sie herüber in das schneebedeckte Land der eisigen Prinzessin und wurde dort scheinherzlich empfangen.
Emariel gab sich freundlich und ergeben, doch in ihrem Inneren wütete es. Nach dem sie Kalo'thera lebendig sah, wusste sie, dass ihre Diener versagt haben und schickte ihnen wüste Flüche hinterher. Kalo'thera, der ein Gästezimmer zuteil wurde, wartete nur auf den Augenblick, an dem sich die Prinzessin selbst zeigen würde, und tatsächlich. Nach drei Tagen und drei Nächten erschien Andune, als der Mond am höchsten stand. In ihrer Hand ein mit Gift benetzter Dolch.


"Blind sind sie, nur ich sehe die Wahrheit! Euer Schein ist trügerisch, Priesterin. Niemals mehr sind Eure Worte wahr, und möge Eure falsche Göttin Eurer gnädig sein!" Solche Worte spie sie der Hohepriesterin entgegen, die ihren Ausbruch nahezu ruhig zur Kenntnis nahm.
Doch wusste die Prinzessin nicht, dass auch Kalo'thera Vorkehrungen getroffen hat. Mit einem Griff zu ihrem Nachttisch hielt sie die silbern schimmernde, dreiklingige Mondgleve in der Hand, bereit zur Verteidigung, und - wenn nötig - bereit zum Angriff
Doch unterschätzte Kalo'thera die Gerissenheit und Falschheit der Hochgeborenen. Nicht nur der Dolch war ihre Waffe, nein - Auch die Magie gehorchte ihr, war ihre Machtstütze, und mit
einem kräftigen Wurf schleuderte Andune die Waffe in Richtung Kalo'thera, die diesen Angriff mit Leichtigkeit abblockte."
Nicht jedoch hatte sie gemerkt, wie die Prinzessin einen fürchterlichen Zauber wob. Mit wenige Worten und Gesten schien es so, als würden die Flammen des Feuerfürsten selbst in ihrer Hand erscheinen. Andune schleuderte den Feuerball in Richtung der Priesterin, und da passierte es..

Elune, die ihr geliebtes Kind stets im Auge behielt, war erzürnt ob der Ehrlosigkeit der Magierin. Und so entlud sich ihr geballter Zorn in Form eines gleißernen Strahls, geschaffen aus den Sternen selbst, über dem Gebäude, in dem sich die beiden Kaldorei befanden. Die wohlgemerkt steinerne Decke schmolz unter der Wucht und der Zorn der Mondgöttin traf Emariel Andune mit voller Kraft, die schreiend das Leid ihrer letzten Sekunden verkündet.

Kalo'thera blieb zwar nicht ganz unverletzt, doch ihreWunden heilten. Eine Priesterin der Elune überwachte nach dem Tod der Prinzessin deren Nachfolger, der sich als weiser und gütiger Herrscher herausstellte, und die Elfen waren frei von Leid und Plage. Unter der gemeinsam regierenden Hand von Prinz und Priesterin erblühte das schneebedeckte Land regelrecht, und Kalo'thera kehrte nach Hajiri zurück. Wenige Monate nach ihrem Auskurieren zog sie abermals durch die Ländereien der Kaldorei und verkündete Elunes Worte, und zog jene zur Ermahnung, die sich jenen widersetzen wollte.

So zumindest lautet eine der Geschichten rund um Kalo'thera, die Priesterin, die zu den Sternen selbst aufstieg und in die Arme unserer Göttin gezogen wurde. Ob sie jedoch wahr ist, das wissen nur die Sterne und die Göttin selbst.
Nach oben Nach unten
 
Märchen und Erzählungen
Nach oben 
Seite 1 von 1

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Ruf der Sterne :: Gasthaus :: Öffentliche Bibliothek-
Gehe zu: